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1. Deutsche Geschichte von der Französischen Revolution ab - S. 10

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
10 Das Zeitalter der Zerstrung des alten und der Entstehung des neuen Reichs. kannte sich der Staat Friedrichs des Groen zur Neutralitt und verharrte dabei bis zum Jahre 1806. / Auch Spanien schlo mit Frankreich Frieden. Die Franzosen 1796. wandten ihre Waffen nunmehr gegen st erreich. Sddeutsch-Erzherzog l a n d verteidigte Erzherzog Karl, der Bruder des Kaisers Franz, einer der tchtigsten Feldherrn, die Osterreich gehabt hat, ruhig und um-sichtig, nur zu vorsichtig und bedchtig. Durch mehrere Siege zwang er die Feinde zum Rckzug der den Rhein. Einen anderen Ausgang nahmen die Kmpfe in Italien, wo Bonaparte Napoleon.befehligte. Napoleone di Buonaparte so lautete ursprnglich sein Name war am 15. August 1769 geboren. Er stammte aus Ajaccio auf Korsika, einer Insel, die im Jahre vorher aus genuesischem Besitz in den Besitz Frankreichs bergegangen war, und war der Sohn eines Rechtsanwalts. Er erhielt seine Ausbildung aus den Kriegsschulen zu Brienne und Paris und wurde dann Offizier. Als die Revolution aus-brach, schlo er sich der jakobinischen Partei an und gehrte zu den An-hngern Robespierres. Seine erste Tat von Bedeutung war sein Ein-greifen in die Belagerung von Toulon. Durch die Gunst des Direktoriums erhielt er den Oberbefehl der die italienische Armee. Zu derselben Zeit verheiratete er sich mit Josephine, der Witwe des guillotinierten Generals Beauharnais. Er war ein Mann von auerordentlichen Geistes-gaben und gewaltiger Willenskrast, einer der grten Feldherrn der Welt-geschichte, dazu ein bedeutender Regent. Aber ihn beseelte eine ungeheure, unzhmbare Selbstsucht, ein furchtbarer Ehrgeiz, der ihn zu immer ma-loseren Entwrfen verleitete. Andere Menschen verachtete er; selbst das eigene Volk galt ihm wenig; nicht Frankreichs Wohl war fr ihn bestimmend, sondern das Interesse der eigenen Person. So ist sein Auftreten nicht nur fr das brige Europa, sondern auch fr Frankreich Verhngnis-voll gewesen. Italienischer In Italien fhrte Bonaparte sein Heer von Sieg zu Sieg, zwang Sardinien Frieden zu schlieen, hielt in Mailand seinen Einzug und schlo ein sterreichisches Heer in Man tu a ein, das er zu belagern be-gann. Alle Entsatzheere, die herannahten, schlug er und zwang die Festung zur Kapitulation. Dann drang er, obwohl ihm nunmehr der Erzherzog Karl entgegengestellt wurde, in die Alpen ein und gelangte bis in das Murtal. Da begann sterreich im Jahre 1797 Friedensverhandlungen, Friede von deren Ergebnis derfriedevoncampoformio (in Venetien) war. ~at797.mt0 Kaiser Franz gab seine Zustimmung dazu, da das linke R h e i n u s e r vom deutschen Reich abgetreten wrde; auch das bisher sterreichische i

2. Abriß der Weltgeschichte mit eingehender Berücksichtigung der Kultur- und Kunstgeschichte für höhere Mädchenschulen - S. 184

1891 - Leipzig : Voigtländer
184 fr fein anerbeutschesland, das Herzogtum Preußen, den Knigs-1701 tlnzunehm^ Mit Einwilligung des Kaisers setzte er dann sich und semer Gemahlin Sophie Charlotte am 18. Januar 1701 zu Knigsberg unter groartigen Feierlichkeiten die isnigsf rotte aus (ttflung des schwarzen Ablerordms). Als Konig aber wolltefriebrich seldstanbig dastehen; daher nannte er sich nicht König von Branden-durg, weil dieses Land als Teil des Deutschen Reiches vom Kaiser ab-hangig war, sonbern Friedrich I., König in Preußen; benn der Preußen herrschte er in voller Unabhngigkeit. So traten an diestelle der Kurfrsten von Brandenburg die preii-ls chen Kni ge. Freilich wurde durch die bloe neue Wrde der S-taat nicht machtiger; aber sie war, wie Friedrich der Groe sich uert eme Lockspeise, welche ihr Stifter allen seinen Nachfolgern tztnniarf, und rooburch er ihnen zu sagen schien: Ich habe euch einen Titel erworben, macht euch beffm wrbig; der Grund zu eurer Gre :st gelegt; ihr mt das Werk vollenden." Friedrich regierte als König noch zwlf Jahre (1701 1713). Cw ,2' cr !anif*c Erbsolgekrieg wrbe gefhrt in Spanien, galten, Deutschland und den Niederlanden. Des Kaisers Feldherr, der Prinz Eugen, kmpfte siegreich gegen die franzsischen Heere m staken, und der Englnder Marlborough besiegte darauf, mit i 1(\a f "f" t,ereini9t;die Franzosen und Bayern in der S ch l a ch t bei H ch -'tabt 1704 (bei Donauwrt an der Donau). Unter Kaiser Joseph I der seinem Vater Leopold I. (1705) folgte, dauerten die glcklichen Erfolge der beiden groen Feldherren fort. Marlborough eroberte faft die gesamten spanischen Niederlande, Eugen vertrieb durch den (mit Hilfe der Preußen unter Leopold von Dessau erfochtenen) Sieg bei ^u r*n 1706 die Franzosen aus Italien. In Spanien wurde mit 170q me(Wnbemtotfe gekmpft. Allein nach neuen Siegen Eugens und Marlboroughs, namentlich bei Malplaquet 1709 (im franzsischen Departement Nord) war Ludwig so erschpft, da er Frieden verlangte und zur Aufopferung der ganzen spanischen Mon-archie, ja selbst des Elsasses, sich bereit erklrte. Nur die berspannte Zumutung der Verbndeten, da er Truppen hergebe, um seinen Enkel aus Spanien zu vertreiben, bewog ihn dazu, den Krieg fortzusetzen. Da nderte sich die Lage der Dinge. Die Knigin Anna von England (bei welcher Marlboroughs einflureiche Gemahlin in Ungnade ge-fallen war) rief den Marlborough vom Oberbefehl ab und begann Friedensunterhandlungen mit Frankreich; Kaiser Joseph starb (1711),

3. Der erste geschichtliche Unterricht - S. 67

1872 - Heidelberg : Weiß
des öffentlichen Gottesdienstes wieder ein; die allgemeine Glaubensfreiheit wurde jedoch nicht beschränkt. Die Bischöfe erhielten statt Güter anständige Gehalte; die Klöster dagegen wurden nicht wieder hergestellt. Auch der öffentliche Unterricht begann wieder, und titele neue Schulen wurden errichtet. Zur Beförderung dev Kerstin o ließ er Straßen und Kanäle anlegen. Auf diese Weise gewann er das Volk für sich. Die geäugstigten Gemüter atmeten wieder freier auf, und der 91 tune des ersten Konsuls wurde bott tausend Lippeu mit Segen genannt. Durch seine glänzenden Siege über die Feinde der Republik und durch die Eroberung neuer Pro-binzeii schmeichelte er dem Ehrgeiz der französischen Nation. Solche Umstände begünstigten fein Streben nach der Alleinherrschaft. Doch mar ver Königstitel noch amsehr berhaßt; daher sollte ein großes fränkisches Reich hergestellt werden wie zu Zeiten Karls des Großen. Napoleon ließ sich auch wirklich zum Kaiser erwählen und [180 i am 2. Dezember 1804 wnrde er als Napoleon I. bom Papste in der Notre-Dame-Kirche zu Paris gekrönt. Der Kaiserkrone fügte er im folgenden Jahr die lombardische Königskrone bei. So hatte dieser außerordentliche Mann, erst 35 ^Iahre alt, das glanzbolle Ziel seines Ehrgeizes erreicht. Aber Herrschsucht ließ den Übermütigen nicht ruhen. In ganz Enropa sollte nur fein Wille gelten. Dadurch berwickelte er sich in fortwährende Kriege. Rußlaud und Großbritannien erkannten den neuen Kaiser nicht an und brachten eine dritte Verbindung (dritte Coalition 1805) gegen Napoleon zustande , an der fast alle europäische» Staaten teil nahmen. Nur Preußen blieb,unthätig (neutral). - . .. Napoleon eilte mit einem Heere über den Rhein, nah nt in Ulm ein österreichisches Heer gefangen und zog ohne Widerstand in Wien ein. Bei Austerlitz, unweit Brünn, stunden die bereinigten russischen und österreichischen Heere. Napoleon errang hier einen so glänzenden Sieg (Dreikaiferfchlacht), daß Österreich im Frieden zu Preßburg Venedig, Tyrol und Vorderösterreich an [1805 Napoleon und feine Verbündeten abtrat. Bald darauf stiftete Napoleon den sogenannten Rheinbund. Sechzehn deutsche Fürsten, darunter die von Bayern, Württemberg, Baden und Hessen-Darmstadt, trennten sich nämlich born deutschen Reiche und erkannten Napoleon als Pro? tektor, d. i. als Beschützer an. Sie besprachen ihm dafür in allen feinen Kriegen freizustehen. Dadurch war das deutsche Reich aufgelöst, und Franz Ii., der letzte deutsche Kaiser aus dem Habsburger Haufe, legte jetzt die Kaiserkrone nieder, nachdem er schort [180#i zwei Jahre borher den Titel eines Erblassers bou Österreich angenommen batte.

4. Neuere Geschichte - S. 86

1895 - Leipzig : Reisland
-86- in Italien ein und gewann am.. 5. Mai 1800 die große Schlacht bei Marengo gegen die Österreicher, moburch Italien in seine Hänbe fiel. Als Moreau in Deutschlaub am 3. Dez. einen glänzcnben Sieg bei Hvhenlinben baöontrug und Wien bebrohte, sah sich der Kaiser Franz von Österreich genötigt, den Frieden von Lüneville (1801) zu schließen, in welchem das ganze linke Rheinufer an Frankreich abgetreten werben mußte. Die deutschen Fürsten, welche bort Besitzungen verloren hatten, würden durch Einziehung der geistlichen Herrschaften (Säkularisationen) und freie Reichsstäbte eutschäbigt. Dies geschah durch den Reichsbeputationshauptschluß von 1803. Preußen erhielt Münster, Paberborn, Erfurt re. 1802 kam zwischen England und Frankreich der Friebeu von Amiens zustanbe. Ägypten fiel an die Türkei zurück. Währenb des Friebens arbeitete Bonaparte unablässig an bet inneren Wohlfahrt des Laubes und suchte die durch die Revolution geschlagenen Wuuben möglichst zu heilen. Er orbnete mit dem Papst Pius Vii. die kirchlichen Angelegenheiten und führte die Feier des öffentlichen Gottesbienstes wieber ein; Schulen würden gegri’mbet, Handel und Verkehr durch Anlegung von Straßen beförbert. Er erwarb sich den Ruhm, ein ebenso großer Staatsmann als Felbherr zu sein. Für die vielen Verdienste um das Vaterlanb ernannte ihn der Senat (1802) zum Konsul auf Lebenszeit. Doch dem Ruhmsüchtigen war es leicht, den letzten Schritt zur Alleinherrschaft zu thun. Eine angebliche Verschwörung gegen das Leben des Konsuls, beren Teilnehmer Pichegrü, Moreau und Enghieu, ein Enkel des Prinzen Eonbe, sein sollten, mußte den Weg dazu bahnen. Pichegrü warb ins Gefängnis geworfen, Moreau verbannt und der unschnlbige Herzog von Enghieu aus Deutschlaub nach Frankreich geschleppt und zu Vinceuues bei Paris erschossen. Bonapartes Freunbe wußten dem Volke begreiflich zu machen, daß keine Ruhe sein werbe, wenn Napoleon nicht zum Monarchen erklärt würde. Er sollte als Kaiser das große fränkische Reich Karls des Großen wieber herstellen. Dies gefiel dem eiteln Volke, und der Senat mußte dem Konsul den Kaisertitel anbieten. Er nahm ihn an und ließ sich als Napoleon I. am 2. Dez. 1804 vom Papste Pius Vh. feierlich zum erblichen Kaiser der Franzosen krönen. Aber selbst das Kaisertum genügte dem Unersättlichen noch nicht. Die italienische Republik mußte ihn zu ihrem König ernennen. Am 26. Mai 1805 setzte er die eiserne Krone der Lombarben auf fein Haupt mit den Worten: „Gott gab sie mir, wehe dem, der sie berührt!"

5. Geschichte des Mittelalters - S. 288

1872 - Münster : Coppenrath
288 um dessentwillen im ganzen Reiche die Trkenglocke" zum Ge-bete rief. Der Kaiser hielt zwar Reichstag der Reichstag, allein auf diesen erschienen nicht mehr die Fürsten selbst, son-dern nur ihre Gesandten, welche die kostbare Zeit mit leeren Frmlichkeiten hinbrachten, ja sogar darber stritten, wer am wenigsten zu des Vaterlandes Rettung beigetragen habe. Krieg und Fehde herrschte berall, nicht blo an den Grenzen des Reiches, sondern auch im Reiche selbst. Am strendsten fr die Ttigkeit des Kaisers in den Reichsangelegenheiten war lange der Zwist mit seinem Bruder Albrecht, dem Mitbesitzer seiner Erblande. Von dieser Drangsal wurde er zwar durch Albrecht's Tod befreit (1463), aber in Oesterreich und den brigen Lndern hrte die Unzufriedenheit mit seiner Regierung nicht auf und veranlate mehre hchst gefhrliche Aufstnde. Whrend der Kaiser auf die Angelegenheiten Deutschlands nur geringe Sorgfalt verwendete, sorgte er desto thtiger fr die Entwicklung der Macht seines Hauses, welches er nach, einer drei und fnfzigjhrigen, von vielen Unglcksfllen begleiteten Regierung dennoch in Glanz und Gre seinem Sohne Maxi-milian berlassen konnte. Besonders einflureich fr die Ausdehnung seiner Hansmacht war die Verbinbung, welche er mit dem burgunbifchen Hause knpfte. Burg und. Das alte eigentliche Herzogthum Burgunb die heutige Vourgogne war zunchst ein altes Vasallen-Herzogthum von Frankreich und umfate den Theil des alten burgunbifchen Knigreiches, welcher durch den Vertrag von Ver-dun mit Westfranken verbunben worden war. Die alten Her-zge von Burgund hatten aber zu ihrem Stammlande viele Nebenprovinzen nicht nur in Frankreich, fondern auch in Deutschland erworben, befonbers die Freigrafschaft Burgund (Franche Comt6), eine Provinz des arelatischen Reiches, das unter Konrab Iii. mit Deutschland vereinigt niorben war. Im Jahre 1361 wrben durch die Vermhlung des Herzoges von Burgunb mit der Erbin der Grafschaft beibe Lnder zu cinem i

6. Bd. 2 - S. 232

1854 - Leipzig : Engelmann
332 7. Sept. 1706. 1707. 1707. 11. Juli 1708. Erste Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts. Oberitalien, wo an Vendome's Stelle der Herzog von Orleans und zwei andere Befehlshaber das aus 80,000 Mann bestehende französische Heer anführten, ähnlichen Kriegsruhm zu erkämpfen. Er vereinigte sich durch einen meisterhaften Marsch mit dem Herzog von Savoyen und brachte dann mit weit geringern Streitkräften den Franzosen bei Turin eine solche Niederlage bei, ldaß die große Armee vernichtet oder zerstreut ward und ganz Oberitalien in die Gewalt der Sieger kam. Eugen's Ruhm erschallte weit hin und sein Name blieb fortan im Munde des Volkes, das seine Thaten in Liedern pries. Von Mailand aus wurde im nächsten Jahr das König- reich Neapel durch einen einzigen leichten Feldzug für Karl von Oe st- reich gewonnen. — Nur in Deutschland, wo an die Stelle des kurz vorher gestorbenen Ludwig von Baden ein unfähiger Feldherr zum An- führer des langsamen, zwieträchtigen und unschlüssigen Reichsheers ernannt worden, behauptete der Marschall Villars das Feld. Raubend und verwüstend durchzogen seine Truppen, von Straßburg aus, Schwaben und Franken. tz. 635. Frankreichs Demüthigung. Ludwig Xiv., an einem glücklichen Ausgang des Kriegs verzweifelnd und die Noth seines erschöpf- ten Reichs erwägend, wünschte nunmehr Frieden. Aber durch den Einfluß Eugens und Marlb oroughs, die das Kriegsglück zu Frankreichs Demüthigung benutzen wollten, wurden seine Anträge von England, Holland und Oe streich zurückgewiesen. Umsonst hoffte Ludwig durch neue Anstrengungen Frankreichs gesunkene Kriegsehre wieder herzustellen und dann wie früher die Friedensbedingungen vorzuschreiben — der glänzende Sieg Eugen's und Marlborough's bei Oudenarde an der Schelde über das von zwieträchtigen Anführern befehligte Heer der Franzosen ver- nichtete die letzte Hoffnung Ludwigs, und da eine durch strenge Winterkälte verursachte Mißernte den gedrückten Landmann an den Bettelstab brachte und die Minister eine Fortsetzung des Kriegs für unmöglich erklärten, mußte der stolze Monarch sich zu den größten Demüthigungen bequemen. Man verlangte von ihm die unbedingte Entsagung auf Spanien, Mailand,, die Niederlande und die außereuropäischen Besitzungen, und als er dazu bereit war und für seinen Enkel nur Neapel und Sicilien ansprach, steigerte man die Forderungen, indem man nicht nur auf die Ab- tretung der ganzen spanischen Monarchie, sondern auch des Elsasses mit Straßburg bestand; selbst unter diesen Bedingungen würde Ludwig den Frieden angenommen haben, hätten nicht die beiden Feldherren und der hol- ländische Großpensionar Heinsius, der damals in den Generalstaaten größere Macht besaß als der Statthalter Wilhelm Friso, endlich noch die entehrende Forderung beigefügt: Ludwig solle seinen eigenen Enkel aus Spanien vertreiben helfen. Dies schien dem französi- schen Hof zu hart und der Krieg dauerte fort. Aber in der mörderischen

7. Bd. 2 - S. 236

1854 - Leipzig : Engelmann
Victor Amu- deus Ii. 1675 — 1730. 1720. 1730. Karl Ema- rtuel 111. 1730-73. Victor Ama- deus Iii. 1773-96. 1571. 1669. 1699. 1718. 236 Erste Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts. mundschaftliche Regierung viel Unglück über Volk und Lund; aber durch die glan- zenden Eigenschaften und das Glück seines Nachfolgers Victor Amadeus Ii. wurde das Herzogthum so sehr vergrößert, daß die Herrscher von dem an den Ti- tel Könige von Sardinien führten; nachdem sie diese Insel gegen das ur- sprünglich erworbene Sicilien eingetauscht (§. 636). Victor Amadeus „ist ein höchst seltenes Beispiel in der Geschichte, daß ein kleiner Herr mit großen zusam- menspielte, und doch am Ende des Spiels einen beträchtlichen Gewinn machte." Ec war nicht nur darauf bedacht, sein Reich zu mehren und zu befestigen; er ver- besterte auch die Rechtspflege, entriß dem Adel die lange besessenen Kronlandereien, gründete die Universität Turin und hob den Schulunterricht. In einem Alter von 64 Jahren übergab er seinem Sohne die Regierung, bereute aber den Schritt bald wieder und lebte noch zwei Jahre kummervoll und bewacht im Palaste Ri- voli. Karl Emanuel Iii. erwarb im östreichischen Erbfolgekriege einige be- trächtliche Landstriche vom Herzogthum Mailand (§. 661.) und suchte durch ge- geordneten Staatshaushalt und durch Beiziehung der Geistlichkeit zu den Steuern des Landes die großen Ausgaben zu decken, die ein übermäßiger kostspieliger Mi- litarstand unter adeligen Ofsicieren herbeiführte. Dabei war er auf Abstellung und Erleichterung der Feudallasten bedacht, und traf manche gute Einrichtung, ohne die reformirende Hast vieler gleichzeitigen Fürsten und Minister zu theilen. Aber ein abgelebter Staat und ein erschlafftes, unmündiges Volk trug nicht die Kraft in sich, einem mächtigen Stoß von Außen zu widerstehen; als unter Vic- tor Amadeus Hl., der des Vaters gute und fehlerhafte Maßregeln fortsetzte, die französische Revolution an die Thore von Savoyen und Piemont schlug, wurde das Land bald eine Beute der anstürmenden Nachbarn. — Die Republiken Venedig und Genua suchten ihre aristokratische Verfaffung im altenzustand zu erhalten. Dem erstern gelang es, die strengen Formen gegen jede Neuerungs- sucht zu behaupten, allein der Stillstand und die politische Versumpfung, die da- durch über das ganze öffentliche Leben kam, zerstörte im Volke alle Kraft und Energie und legte den Keim des Todes in das ganze Staatswesen. Die Tür- ken kriege waren nicht rühmlos für die Republik, da der Reichthum die Unter- haltung einer trefflichen Seemacht und eines tapfern Söldnerheers möglich machte, aber sie endigten doch mit dem Verluste der Besitzungen in den östlichen Theilen des Mittelmeers. Zuerst rissen die Osmanen Cypern an sich; dann nach einem 25jahrigen verderblichen Krieg Can dia. Die peloponnesische Halbinsel (Mo - r e a), welche die Republik im Frieden von K a r l o w i tz (§. 620.) mit Hülfe der Oestreichec gewann, mußte sie im Passarowitzer Frieden (tz. 657.) wieder an die Türken abtreten. Nur Korfu und Dalmatien wurden durch die tapfere Vertheidigung Schulenburgs gerettet. Im Bewußtsein der innern Schwache vermied von dem an der venetianische Senat feindlichen Zusammenstoß mit fremden Machten, gönnte aber der bürgerlichen Freiheit keine Wohnstätte und untergrub dadurch dem Lebensbaum des Volkes alle Wurzeln. — Genua war vermöge seiner Lage nicht im Stande, ein so abgeschlossenes Sonderleben zu führen als Venedig. Es mußte seine aristokratischen Formen mildern und von Zeit zu Zeit die Verfassung umgestalten. Drei mächtige Nachbarn strebten nach dem Besitze des schönen und reichen Freistaats: Savoyen, Oestreich und Frank- reich und die Kampfe und Anstrengungen der Bürgerschaft, ihre Freiheit und Un- abhängigkeit gegen deren Vergrößerungssucht zu schirmen, bilden den Inhalt der Genuesischen Geschichte der zwei letzten Jahrhunderte. Die Insel Corsika, seit dem 14. Jahrhundert unter Genua's Herrschaft, wurde von den hartherzigen adeligen Kaufherrn schwer gedrückt. Da erhoben sich die wilden, kriegerischen Ein-

8. Neuere Geschichte - S. 119

1869 - Mainz : Kunze
Ii. Frankreich als Kaiserreich »bis jur ijülje seiner Macht». 1804-1812. Die Gründung der neuen Monarchie. Nach Unterdrückung der letzten ohnmächtigen Versuche gegen * seine Alleinherrschaft — Moreaus Exil, Pichegrus Tod im Kerker, des Herzogs von Enghien widerrechtliche Erschießung — wird Bonaparte auf Vorschlag der Tribunen durch Senatsbeschluß als Napoleon erblicher Kaiser der Franzosen. Umgebung dexis. Mai. jungen Dynastie mit neuem Glanz: Napoleons Geschwister mit dem Titel Kaiserliche Hoheit'; 18 neue Marschälle; Proelamierung des Ordens der Ehrenlegion; Salbung des Imperators durch Papst Pins Vii, seine und seiner Gemahlin Selbstkrönung; —2. Dem. Napoleons bürgerliches Gesetzbuch vollendet 1804, mit dem Titel Cod6 Napoleon 1807; schon vorher Herstellung der Kirche und des Cultus, seit Anfang 1806 auch der christlichen Zeitrechnung. Verwandlung der eisalpinischen (seit 1802 italienischen) Republik in ein Königreich Italien 1805, Napoleons Königskrönung im Dom zu Mailand, sein Stiefsohn Eugene Beauharnais Vicekönig. Einverleibung Liguriens, Parmas, Piacenzas und Gnastallas. Napoleons siegreiche Kämpfe. I. Gegen Oesterreich und Unluand 1805. Dem für England trotz seiner Seesiege im ganzen ungünstigen Frieden von Amiens folgte bald eine abermalige Spannung beider

9. Kleine Weltgeschichte, oder gedrängte Darstellung der allgemeinen Geschichte für höhere Lehranstalten - S. 344

1829 - Leipzig : Hinrichs
344 «Siebenter Zeitraum. griff aus Kopenhagen (18. Apr. 1700) zum Frieden von Travendahl genöthigt; doch erneuerte Friedrich 4, nach Karls 12 Niederlage bei Pultawa, den Krieg, und ver- kaufte die von ihm eroberten schwedischen Fürstenthümer, Bremen und Verden, an Georg 1 (1718). Je thatenloser die Negierung Christians 6 (1730—1746) war; desto höher stieg der Flor des Reiches unter der weisen Negie- rung Friedrichs 5 (1746 —1766), und unverkennbar war der wohlthätige Einfluß des Ministers Bernstorff auf.die Leitung des Ganzen. — Unter Christian 7 (1766 bis 1808) ward der verjährte Zwist zwischen der Krone Dänemark und den Herzogen von Holstein, der nach der Ge- langung des Herzogs von Holstein (Peters 3) auf den russischen Thron von den nachtheiligsten Folgen für Däne- mark hätte werden können, von dessen Nachfolgerin Katha- rina dahin ausgeglichen, daß Dänemark (1773) das ganze Holstein in seinen Besitzungen vereinigte, dagegen aber seine beiden Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst (welche Kaiser Joseph 2 1776 zum Herzogth ume erhob) an den Großfürsten Paul von Rußland, und dieser beide Länder wieder an die jüngere gottorpische Linie ab- trat, welche damals blos das Fürstbisthum Lübeck besaß. Seit 1784 trat, bei der fortdauernden Geistesschwäche des Königs, der Kronprinz Friedrich an die Spitze der Staats- verwaltung. 129. Polen. Schon unter den letzten polnischen Königen aus dem jagellonischen Hause, unter Alexander (1501 —1506), un- ter dessen Bruder Sigismund (1506 —1548), und unter dessen Sohne Sigismund August (1548—1572), mit welchem dieses Geschlecht erlosch, hatte sich die drückendste Aristokratie in dem Königreiche Polen ausgebildet. — Zehn Monate blieb nach Sigismund Augusts Tode der Thron er- ledigt, bis (1573) Heinrich von Anjou durch Wahl auf denselben erhoben ward. Doch Heinrich, der im Januar 1574 in Polen angekommen war, verließ wenige Monate

10. Die Geschichte der Deutschen - S. 458

1824 - Herborn : Krieger
458 geheim in seinem Solde. Kur; nach dem Frie- den zu Nimwegen errichtete er unter dem Na- men Reu i, ion ska mm ern in Metz, Breisach und Besang.),, drei Gerichtshöfe, weiche die von Alters her dem Elsaß, den lochrtnglschen Bis- thümern und der Grafschaft Burgund zustehen- den Lehen und übrigen Zubehörden aufsuchen und Mieder an die Krone bringen sollten. Diese Ge- richtshöfe erkannten ihm die Hoheit über mehre teurschc Reichslandc zu, und was ñe ti;m zuer- kannten, ließ er durch die bewaffnete Gewalt in Besch nehmen. Sogar noch wahrend der Eon- fereñzcn, welche er zu Frankfurt am Main mit den über diese Reunionen Beschwerde führenden Kaiser und Reich veranstaltete, ward von seinen T'nppen die Reichsfestung Strastbura, der Schlüssel des Oberrhctns, besetzt, gleichsam als rvoll e er des Reiches spotten (lm I. 168.1). Um die Macht des Kaisers zu vernichten und somit den von dessen Seite möglichen Wi- derstand zu beseitigen, unce handelte er zu glei- cher Zeit mit Ken Türken, weiche dann auch, degünsttgt durch einen in Ungarn stürmenden Auf- ruhr, tm Sommer des Jahres 1685 unwider- stehlich in die österreichischen Staaten heretnbra- chen und sich mir 260,080 Mann vor Wien la- gerten. Eine der blutigsten Belagerungen, de- ren die Geschichte Erwähnung thnr, nahm dort am l4ren Jul. ihren Anfang, da die Türken durch die Hoffnung unermeßlicher Beute zu wü- rdigem Ungestüm erhitze, die Belagerten aber durch den Gedanken des gewissen Verderbens zu einer verzweifelten Gegenwehr getrieben, durch den Befehlshaber, Grafen S ta h reu berg, be- geistert wurden. Schon waren zwei Monarhe bittern Kampfes htngeflossen, die Türken, ob- gleich jede Erdscholle mit Strömen Blurcs be-
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